Familie Herzberg

Sophie Herzberg auf der für Juden vorgeschriebenen „Kennkarte“. Foto: Stadtarchiv Einbeck

Alfred Herzberg auf der für Juden vorgeschriebenen „Kennkarte“. Foto: Stadtarchiv Einbeck

David Herzberg, geboren 1842, eröffnet gemeinsam mit David Bernstein am 19. April 1871 ein Fell- und Productengeschäft auf dem Hören. Sie kaufen zu Höchstpreisen Felle aller Art, Lumpen und Knochen. David Bernstein ist der Schlachter und David Herzberg der Kaufmann.

1872 verkauft Bernstein das Haus auf dem Hören und kauft das Haus Altendorfer Straße 15. Dort betreiben Bernstein & Herzberg noch gemeinsam das Geschäft, bis sich David Herzberg selbstständig macht. 1881 ist er im Adressbuch schon alleiniger Inhaber einer Fell- und Productenhandlung, das Geschäft von David Bernstein übernimmt später einmal der Enkel Rudolf Adler. Für ihn und seine Familie sind in Einbeck bereits Stolpersteine in der Altendorfer Straße verlegt.

Nach dem Tod von David Herzberg wird das Geschäft von seinem Sohn Alfred, geboren 1880, übernommen. Alfred heiratet 1911 Sophie Isenburg aus Dransfeld, 1912 wird Tochter Edith geboren. Ab 1916 wohnt die Familie in der Benser Straße 17.

Edith zieht nach Aufenthalten in Fulda und Bielefeld bereits 1935 nach Hannover, 1938 heiratet sie dort den kaufmännischen Vertreter Hugo Weil, mit dem sie im Oktober 1938 nach Argentinien auswandert.

Am 6. Juli 1938 entzieht das Reichwirtschaftsministerium Alfred Herzberg seinen Wandergewerbeschein, die Firma erlischt im Dezember 1938.

Alfred Herzberg und seine Frau Sophie ziehen im März 1939 nach Hannover, ein Jahr später ersucht Alfred Herzberg für sich und seine Frau um ein Führungszeugnis der letzten fünf Jahre für Auswanderungszwecke und emigriert mit seiner Frau im Dezember 1940 nach Argentinien.

Alfred stirbt als Alfredo Herzberg 1955 in Buenos Aires, seine Tochter Edith am 18. Dezember 1995 und der Schwiegersohn Hugo am 17. September 1995 ebenfalls dort.

(c) Stolpersteine Einbeck, Frank Bertram

Benser Straße 17. Foto: Frank Bertram