
Selma Rosenberg.
Die Geschwister Selma (geboren 27. April 1898) und Jakob (geboren 7. August 1895) Rosenberg aus dem ostpreußischen Schmaleningken ziehen 1925/26 nach Einbeck, um ein Modewarengeschäft zu eröffnen. Jakob lebt mit seiner Schwester 13 Jahre lang in der Marktstraße 5, bevor sie wahrscheinlich zwangsweise für wenige Monate in die Benser Straße ziehen müssen. Die wirtschaftlichen Existenzbedingungen der jüdischen Geschäftsleute verschlechterten sich 1938/1939 durch die staatlich verordnete Verdrängung aus der Wirtschaft so gravierend, dass die Geschwister sich entschlossen, Einbeck zu verlassen.
Jakob zieht im März 1939 nach Hannover. Selma Rosenberg zieht im Februar 1939 nach Essen, im April 1940 ersucht sie in Einbeck um ein Führungszeugnis, da sie in Kürze auswandern wolle. Die Ausreise ist ihr aus nicht bekannten Gründen nicht gelungen. Selma Rosenberg wird am 22. April 1942 von Essen über Düsseldorf nach Izbica deportiert. Ihr Schicksal dort ist unbekannt.

Jakob Rosenberg.
Jakob Rosenberg wird am 15. Dezember 1941 zusammen mit einigen Einbeckern zunächst ins Ghetto Riga, dann ins Außenlager Salaspils deportiert. Dorthin wurden Ende 1941 circa 1000 jüdische Männer transportiert, um unter extremen Bedingungen das Lager überhaupt erst aufzubauen. Die Sterblichkeit der Häftlinge war enorm hoch. Zu dem Transport nach Salaspils gehören auch die Brüder Goldschmidt und Herbert Hirschland. Hirschland überlebt und erinnert sich, dass Jakob Rosenberg im März 1942 an Hunger und Krankheit in Salaspils stirbt.

Marktstraße 5.
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